Das besondere Exponat

Hier stellen wir Ihnen in regelmäßigen Abständen interessante Ausstellungsobjekte oder neue Fundstücke vor.

Fasswagenrelief Lap 43

 

Passend zu aktuellen Wechselausstellung „via claudia – ein unsichtbares Denkmal“ im Römerlager stellen wir ein wenig bekanntes Steindenkmal zum Thema „römisches Transportwesen“ vor.

 

Das Relief war im ehemaligen Römischen Museum in der Dominikanerkirche in einer Wand fest vermauert und musste beim Auszug sorgfältig entnommen werden. Das nur knapp 1 Meter breite Stück wiegt über 400 kg und befindet sich nun gesichert im Depot.  Das Relief zeigt einen Transportwagen mit Speichenrädern.  Auf diesem liegt gesichert ein Weinfass, das mit mehreren Reifen zusammengehalten wird. Ursprünglich befand sich der Stein als bloßes Baumaterial in der Heilig-Kreuz-Kirche vermauert, wo er, wie so viele andere römische Denkmäler, zweitverwendet wurde. 1821 kam er in das Antiquarium Romanum, von dort wurde er später in das Römische Museum übernommen.

 

(Text: Manfred Hahn)

Wandfresko mit dem Bild eines "Herkules"

 

Passend zur „Langen Nacht der Abenteuer“ stellen wir ab 6. Juli im Römerlager den größten Abenteurer der Antike vor: „Herkules“, den Bezwinger zahlloser mythischer Untiere. 

 

Aus dem großen Fundbestand Augsburgs ist im Römerlager im Abschnitt „Alltag“ ein passendes Objekt ausgestellt: Auf einem bemalten Stück Wandputz erkennt man zwei kräftige Männerbeine, an die seitlich deutlich sichtbar eine Keule angelehnt ist. Dieses Attribut charakterisiert eindeutig den heldenhaften Halbgott, somit kann die Zuschreibung als gesichert gelten. In der antiken Vorstellung ist diese Keule, von Herkules selbst angefertigt, wohl mehr als ein bloßer Prügel, eher eine ausgesprochen wirkungsvolle Waffe. Das Stück wurde bereits 1873 in der Frauentorstrasse entdeckt und gehört zu den wenigen figürlichen Darstellungen auf Wandfresken in Augsburg, Genauere Fundumstände sind leider nicht mehr bekannt.

 

(Text: Manfred Hahn)

Glasschale mit Adam und Eva Darstellung

 

Bei einer Grabung am südlichen Rand der Römerstadt wurde ein ebenso empfindlicher wie bedeutender Fund gemacht. In eine gläserne Trinkschale ist das Motiv des Sündenfalls von Adam und Eva im Paradies aus der Schöpfungsgeschichte eingeritzt.

 

In der Mitte des Bildes befindet sich der Baum der Erkenntnis mit der sich emporwindenden, verführenden Schlange. Eva greift mit der Rechten in den Baum mit den verbotenen Früchten. Dargestellt ist sie in der Körperhaltung der schamhaften Venus, ein in der Antike verbreitetes Motiv.  Ebenso schamhaft ist Adam, der die rechte Hand in Richtung Evas streckt.  Oberhalb befindet sich ein Christogramm bestehend aus den beiden griechischen Buchstaben Chi und Rho. Am Rand ist deutlich lesbar der Spruch VIVAS IN DEO und die Initialen P und ein spiegelverkehrtes Z eingeritzt.  Neben dem christlichen Segen in lateinischer Sprache „Lebe in Gott“ ist der aus dem griechischen übernommene abgekürzte Trinkspruch P(ie) Z(eses) = „Trinke, mögest du leben !“ geschrieben. Bild und Inschrift deuten darauf hin, dass der Besitzer christlichen Glaubens war. Benutzt wurde die Schale jedoch nicht als liturgisches Objekt, sondern als höchst luxuriöses Trinkgefäß.


Die Schale ist ein begehrtes Objekt für Leihanfragen und war mehrfach in großen Ausstellungen in Deutschland zu sehen. Nachdem sie nun wieder wohlbehalten nach Augsburg zurückgekehrt ist, wird sie Teil des „Römerlagers“ und ist auch für unsere Besucher wieder zu sehen.

 

Köln ? um 340/350 - Fundort: Augsburg, Hinter dem Schwalbeneck 5-9 (2000),

(Text: Manfred Hahn)

Attische Kratervase

 

Diese attische Kratervase stammt möglicherweise aus Apulien und gelangte angeblich über den Kunsthandel nach Paris. Ein Augsburger Kunsthändler erwarb die Vase vor mehr als 50 Jahren im schweizerischen Bern und brachte sie nach Augsburg. Mit der Aufgabe des Geschäftes kaufte ein Mitglied unseres Vereins die Vase und übergab sie den Städtischen Kunstsammlungen.

Die Augsburger Sphinx

 

Eines der ungewöhnlichsten Steindenkmäler im "Römerlager" ist das Fragment einer Sphinx. Dem Fabelwesen wurde von jeher eine unheilabwehrende, ja abschreckende Wirkung zugeschrieben.  Dieser Effekt sollte nach damaligem Willen auch bei römischen Grabmälern auftreten. Zu einem weiblichen Gesicht gestalteten die Handwerker Pranken von Löwen und Flügel, die von einem Adler stammen. Das Wesen sollte Unheil vom Grab und dem darin Bestatteten fernhalten.

 

Seine eigene Zerstörung konnte das steinerne Fabelwesen aus Augsburger Beständen aber nicht verhindern. Von unserem Denkmal ist leider nur noch die linke Körperhälfte erhalten. Die begradigte rückseitige Fläche deutet darauf hin, dass der Stein als Teil eines Straßenpflasters recycelt wurde. Ursprünglich hockte die Sphinx auf den Hinterläufen mit aufgerichteten Vorderbeinen, diese sind wie menschliche Gliedmaßen geformt. Die Vermischung von Mensch und Tier zeigt sich durch die brustähnlichen Zitzen einer Löwin. Auf dem Rücken lässt sich der Ansatz eines Flügels ausmachen, von der Frisur hat sich eine Locke erhlaten, die auf die Schulter fällt.

 

Für die Ausstellung haben wir das erhaltene Fragment mit antiken Parallelen verglichen und durch eine Metallstruktur schematisch ergänzt. Die Rekonstruktion lässt auf eine beeindruckende Größe der Figur schließen. Das dazugehörige Grabmal muss von beträchlicher Größe gewesen sein.

 

(Text: Manfred Hahn)

Die Münze aus unserem Logo

 

Sicher haben Sie sich schon gefragt, welchen Hintergrund die Münze in unserem Logo hat.

 

Es handelt sich um einen römischen Silberdenar des Augustus. Die Münze stammt aus dem 1. Jahrhundert n. Chr., datierbar auf die Jahre 15/13 v. Chr.

Sie zeigt auf der Rückseite Drusus und Tiberius, die Kaiser Augustus nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Feldzugs gegen die Räter und Vindeliker
15 v. Chr. den Lorbeerzweig, das Zeichen des Sieges, reichen. Interessant ist die Darstellung der beiden Stiefsöhne des Augustus, die mit dem Feldherrenmantel, dem sog. Paludamentum, und dem Kurzschwert, dem Parazonium, als römische Feldherren gekennzeichnet sind. Mit den Lorbeerzweigen huldigen Drusus und Tiberius ihrem obersten Kriegsherren. Augustus lässt mit dieser Sonderprägung den Sieg über die Alpenvölker preisen.

 

Sie erreichen uns am besten per E-Mail:

info@pro-augusta.org

 

oder nutzen Sie  das Kontaktformular.

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© Verein Pro Augusta für Archäologie in Augsburg e.V.